The Reading Warehouse

Die herausragende literarische Bedeutung von Wolframs Parzival f r das deutschsprachige Mittelalter zeigt sich nicht zuletzt darin, dass der Roman aus der h fischen Bl tezeit noch am Ende des Mittelalters immer wieder neu abgeschrieben wurde und sogar Aufnahme in das Verlagsprogramm eines Fr hdruckers gefunden hat. Die Monographie untersucht vier charakteristische berlieferungszeugen aus dieser medialen Umbruchszeit des 15. Jahrhunderts und zeichnet die vielf ltigen Transformierungsprozesse nach, die der Text in einer knapp 300-j hrigen berlieferungsgeschichte durchlaufen hat. Dabei wird die Eigenart der Handschriften in einer bewussten Synthese divergenter philologischer Ans tze im Spannungsfeld zwischen Traditions- und Situationsgebundenheit verortet, da der alleinige Rekurs auf eine Verderbnis der berlieferung den Textzeugen ebenso wenig gerecht wird wie der v llige Verzicht auf historische Einordnung. Unter dieser Perspektive werden die sp ten Parzival-Zeugen als vielschichtige Textensembles verstehbar, die sich einerseits durch die R ckbindung an die fr he, hier erstmals vorgestellte Fassung *m als bedeutsam f r die Textgeschichte, andererseits aufgrund ihrer innovativen Layoutverfahren als aussagekr ftig f r ihre Epoche erweisen.